Vertiefung zu „Was mich bewegt“

Die innere Größe kleiner Kinder lässt erahnen, was erfülltes Menschsein wirklich bedeuten kann, und sie zeigt, wie wunderbar die Welt von morgen sein kann, wenn es uns gelingt, an dem Wunder anzuknüpfen, als das wir geboren wurden. Seit jenen elementaren Erfahrungen als junger Vater bewegt mich die Frage: Was kann uns Menschen helfen, um wieder mehr in Einklang mit uns selbst zu kommen?

Diese Frage veränderte von Grund auf mein Leben. Als ich damals sah, mit welchem Potenzial und mit welcher Verletzlichkeit kleine Menschen geboren werden, konnte ich nicht so weiterleben wie bisher. Ich fühlte hautnah, dass mein eigenes Leben nicht wirklich erfüllt war, und dass unsere Gesellschaft den wahren Bedürfnissen von Menschen auch nur sehr wenig Raum geben. Außerdem wurde mir immer bewusster, dass wir uns als Menschheit durch unser Verhalten in eine immer schwierige globale Lage bringen, und das weckte in mir das brennende Bedürfnis, mein Möglichstes für die Zukunft unserer Welt zu tun, die ja schließlich auch die Zukunft meines Kindes sein würde. Eine leuchtende Spur war damit gelegt, die für mich zu einem intensiven „Weg des Herzens“ wurde.

Diese Spur, die durch mein Kind in mir gelegt wurde, führte mich und meinen kleinen Sohn Manuel in große Gemeinschaften wie z.B. zur „Arche“ und nach „Findhorn“. Sie führte uns später zur „Freien Schule Untertaunus“, die nicht nur für Manuel zum Segen wurde. Hier, mitten im bunten Treiben selbstbestimmt agierender Kinder, entwickelte ich jene Spielgeräte und Fantasiegeschichten, die später zum Programm meiner „Phantasiothek“ wurden, mit dem ich mittlerweile bei über 1000 Veranstaltungen bereits mehr als hunderttausend Kinder direkt erreicht habe.

Die Geburt meines zweiten Sohnes Miro brachte mich wieder auf die Gemeinschafts-Spur zurück. Zusammen mit anderen gemeinschaftsbewegten Menschen gründete ich 2007 das Projekt Lebensdorf Gaia, aus dem später die Gemeinschaft „Ein neues Wir“ entstand. Jetzt lebe ich nahe Limburg in dieser Mehrgenerationen-Gemeinschaft, die in naher Zukunft vielleicht zu einem zukunftsweisenden Lebensdorf anwachsen wird. Und… seit einiger Zeit „juckt“ es mich, inzwischen auch zum Liederpoeten und Moderator geworden, gemeinsam mit Gleichgesinnten noch etwas Neues in Bewegung zu bringen:
Es ist das Visiana-Projekt, und es soll die Kraft des Miteinanders und der Visionen in die Welt tragen. Meine Vision dabei ist, erstens: mit Veranstaltungen viele Menschen zu inspirieren, ihr Herz mehr zu öffnen und dem Ruf ihres Lebens zu folgen, und zweitens: ein Netzwerk von Wir-Gruppen aufzubauen, die es Menschen vor Ort ermöglichen, die Geborgenheit und die WirK-Kraft des Miteinanders zu erfahren. Ja, Visiana ist gestartet für die Zukunft des Lebens auf unserem Planeten, für die Miteinander-Entfaltung der menschlichen Potenziale und für das Leuchten in den Augen der Kinder…!

[Zur persönlichen Seite von Micha Steinhauer]