Einleitung
Einige aus der Lebwendig-Initiative spielen mit dem Gedanken zusammen zu ziehen oder zumindest in die Nähe. Damit ist die Idee einer Lebensgemeinschaft oder zumindest eines Gemeinschaftszentrums als Mittelpunkt unseres heilsamen Netzwerkes entstanden. Diesen gemeinschaftlichen Raum haben wir „Lebenstankstelle“ getauft.
Unsere Leitideen
Zentrale Basis für unser gemeinschaftliches Miteinander wird unser Einfühlsamer Zuhörkreis. So können auch kleine Spannungen und Missverständnisse frühzeitig erkannt werden und einfühlsam-verbindend aufgelöst werden. Außerdem laden wir – insbesondere am Anfang und am Ende eines gemeinsamen Tages – immer wieder zu kurzen Herzensverbindungsrunden ein, damit wir uns gut im Blick behalten beim miteinander Wirken & Sein, und sich alle stets wohl und sicher fühlen können.
Nach dem Vorbild der Mitfinder-innen vom Niederrhein (ehemals www.mitfinder.de) üben wir erst mal in regelmäßig stattfindenden Treffen ein anderes miteinander Sprechen. Darauf aufbauend wollen wir auch ein anderes Handeln praktizieren, beispielsweise in Form der Herz&Hand-Gruppe oder des TraumTeams. Wir wollen uns auch anders entspannen & feiern und uns gegenseitig in unseren Entwicklung unterstützen.
Die gegenseitige liebevoll-einfühlsame Annahme und das einander Freilassen ist uns das Allerwichtigste! Beides hat Vorrang vor gemeinschaftlichen Notwendigkeiten und Projektfortschritten. Auch wenn jemand ungeduldig wird und unbedingt weiterkommen will und nicht offen ist für die Ängste und Nöte eines anderen, darf auch sein Groll und Widerstand genauso da sein. Alle Gefühle und Befindlichkeiten sind gleichermaßen herzlich willkommen! Dafür nehmen wir uns gerne immer wieder Zeit und nutzen unsere speziellen Methoden, um im Kontakt mit uns selbst und untereinander zu bleiben.
Visueller Überblick
Weitere Details
Individuelle Befindlichkeiten versus gemeinschaftliche Notwendigkeiten
Zu unseren Kern-Leitideen gehört es, dass individuelle Befindlichkeiten immer Vorrang bekommen. Damit dies funktioniert, halten wir die finanzielle Abhängigkeit untereinander möglichst klein. So leben wir nicht alle gemeinsam in einem großen renovierungsbedürftigen Gebäude, was zudem noch nicht abbezahlt ist, sondern höchstens in kleineren WGs, damit nicht existenzielle Notwendigkeiten in den Vordergrund des Miteinanders treten können. Vielleicht können einige auch ihre Privaträume kostenfrei anbieten oder wir mieten zunächst auch nur einen Gemeinschaftsraum an. Denkbar ist auch, dass wir gemeinsam ein Grundstück pachten und jeder sorgt dann selbst für sein Minihäuschen auf dem Gelände.
Ungewöhnliche strukturelle Lösungen für besondere Bedürfnisse – Umgang mit Bedürfnis-Spannungsfeldern
Am Gemeinschaftsort selbst wollen wir dafür sorgen, dass möglichst stets alle Bedürfnisse erfüllt werden können. So suchen wir praktische Lösungen, um den Spannungsfeldern Ruhe oder Struktur/Ordnung versus Lebendigkeit/Freiheit gerecht werden zu können. So wird es einen entfernten Ort geben, wo garantiert Ruhe herrscht. Und genauso wird es einen Ort geben, wo Du so laut sein darfst, wie Du willst. Solch eine räumliche Lösung ist mir (Andreas) bisher noch nicht in Gemeinschaften begegnet. Also auf jeden Fall auch ein Ort, wo sich überdurchschnittlich geräuschempfindsame Menschen – wie ich (Andreas) selbst – sich wohl können. 🙂
[Mehr dazu in meiner großen Vision]
Schutzraum für Gesundheit und vor Umwelteinflüsse
Wir möchten möglichst auf alles verzichten, was die Gesundheit Einzelner beeinträchtigt oder zumindest räumliche Bereiche schaffen, wo sich jeder wohl fühlen kann.
- (Trauma)-Trigger-armer Raum, zum sich wohl & sicher fühlen
- rauchfrei
- kabelgebunden – möglichst funkfreier Raum
- Lärmschutz
- vegan-safe-Bereiche
- ökologische Bauweise und Bewirtschaftung
Für die eigene Gesundheit ist dann jeder Menschen selbst zuständig, da mischen wir uns nicht ein.
Einfühlungsrunde statt Regeln und Pläne
Oft höre ich, dass es in Gemeinschaften Zuständigkeiten, Zuverlässigkeiten und Regelungen braucht, damit die Gemeinschaft funktionieren kann. Doch was ist mit Menschen, die dies nicht garantieren können und eben nicht immer funktionieren? Und könnten wir nicht versuchen alles stets nur aus Freude zu tun – und sei es auch die Freude daran, dass wir mit dem ungeliebten Klo-putzen anderen ihr zentrales Bedürfnis nach Hygiene erfüllen?
Wir wollen dies versuchen. Mit möglichst viel Geduld und Verständnis füreinander. Und viel Austausch über die Freude und den Frust, der dabei entsteht. Wir haben erfahren, dass bei regelmäßigem gefühlsmäßigen Austausch über die gegenseitigen Bedürfnisse vieles losgelassen werden kann und einiges auch ohne Pläne geschafft wird.
Hilfreich für diesen Ansatz ist, wenn wir uns auf das Notwendigste beschränken, also das mit dem sich alle noch wohl fühlen können. Sonst wird es bei all der Freiwilligkeit schwierig z.B. ein höheres Maß an Ordnung – ohne Frust bei den Ordnungsliebenden – gemeinsam auch einzuhalten.
Zwischen krank und gesund
Wir suchen Menschen, die wie wir im „Graubereich“ liegen. Menschen, die gut in unser Gesellschaft zurechtkommen, habe oft keinerlei Verständnis für unsere besonderen (wenn auch unterschiedlichen) Befindlichkeiten und Nöte.
Andererseits können Menschen, die starke Psychopharmaka oder andere Bewusstseins verändernde Substanzen einnehmen oder die öfter Klinikaufenthalte brauchen, sich nicht auf unsere tiefen und herausfordernden Gefühlsprozesse einlassen. Sie sind meist froh, wenn sie in gewohnten Kommunikationsstrukturen bleiben dürfen.
Kinder
So sehr wir Kinder mögen, so brauchen sie doch meist besondere Aufmerksamkeit von erwachsenen Bezugspersonen. Wir befürchten, dass dabei nicht mehr genügend Energie bleibt für die Prozesse untereinander. Deshalb ist unsere Lebenstankstelle nur zu besonderen Festen offen für Kinder oder wir finden ein Betreuungskonzept, wo die Eltern wirklich frei und offen sein können für die Gruppen-internen Prozesse.
Aktueller Stand (März 2023)
Wir sind noch in der Findungsphase. Allerdings auch schon zu dritt. 🙂
Wir suchen zunächst noch weitere 1-2 Interessierte sowie parallel einem geeigneten Ort.
Ein gewisses Startkapital ist bereits vorhanden, so dass auch ein Hauskauf möglich wäre. 🙂
Interessiert?
Falls Du noch Fragen hast oder uns kennenlernen willst, dann schreib mir!
Ich (Andreas) freue mich, mehr über Deinen persönlichen Wünsche und Bedürfnisse zu erfahren.